Fischer PlanningExpert Consulting for Food, Beverage and Pharmaceutical Processing
Fischer Planning
ProductsServicesAbout Us
Ultra Clean bis zur Abfüllanlage

Sterivent-Filtertechnik jetzt auch als Laminar-Flow

Eine Fallstudie des Molkereikonzerns Tara in Israel belegt, dass Ultra-Clean-Linien auf Basis einer jüngst entwickelten innovativen Filtertechnik für Reifetanks und Pufferbehälter die Haltbarkeit der Produkte zwischen 30 bis100 Prozent verlängern. Diese Erfolge ließen bereits Molkereien wie Emmi in der Schweiz und Mevgal in Griechenland aufhorchen. Sie versprechen sich von der schon eingeleiteten Nachrüstung ihrer Produktionsanlagen mit den Keimfängern ähnliche Gewinne. Das Grundschema modifizierte der Hersteller jetzt auch als Laminar-Flow-Prinzip für Abfüllanlagen.

Erhöhte Schutzbemühungen nach Feinstaub-Diskussion

Nach dem Prinzip "Sterivent" gibt es jetzt eine durchgängige Hygienelösung für Fertigungsketten in der Nahrungs-,Getränke-,und Kosmetikindustrie. Unter anderem trägt die aktuelle Feinstaubdiskussion dazu bei,dass sich viele Unternehmen um die Anhebung des Schutzes ihrer Produktion ab dem ersten Vorbehälter bis zur Abfüllmaschine kümmern. Sterivent-und Laminar-Flow-Filter können hier einen preiswerten und wirksamen Weg darstellen. Im Ergebnis tragen beide Typen gefilterte,keimfreie,Luft an die Milcherzeugnisse, Säfte oder Kosmetika heran. Fischplanning aus Netanya nahe Tel Aviv hatte vor wenigen Jahren erstmals mit dem Sterivent auf sich aufmerksam gemacht. Diesen Luftreiniger in einem Edelstahlgehäuse, bestehend aus einem Vorfilter,einem Gebläse und dem Sterilfilter(Hepa-Filter) entwickelte das Unternehmen speziell für Molkereien. Funktion und Konstruktion orientieren sich an den installationstechnischen und den mikrobiologischen Bedinungen in diesen Betrieben. Mit dem Ergebnis,dass sich Bauvolumen, Investitions- und Betriebskosten bei einem Filtrierungsgrad von 99,997 Prozent gegenüber Standardfiltern erheblich minimieren.

Ultra clean bis zur Abfüllmaschine

Während der Sterivent Lagerbehälter versorgt, wird die jetzt vorgestellte Laminar-Flow-Variante auf Abfüllmaschinen montiert. Sie schließt eine oft ignorierte Hygienelücke. Zur Reinigung werden derartige Einrichtungen abgespritzt-und die Filter damit Regelmäßig durchnässt und somit in der Funktion geschwächt. Aber auch von innen, aus der Anlage heraus, kann es zu Kontaminationen kommen. Etwa dann, wenn Verpackungen bei der Konfektionierung platzen und die Säfte gegen das Filtermaterial spritzen. Das Laminar-Flow-Prinzip nach Fischer Planung dagegen ist hermetisch gegen solche inneren und äußeren Angriffe versiegelt. Die Luftführung gestaltete das Konstruktionsbüro so,dass keine Wirbelzonen entstehen und der gesamte Prozess von steriler Luft umhüllt ist. Aufgrund der durchgängigenn Keimfreiheit oder Keimarmut solcher Ultra-Clean-Linien müssen in einer Fertigung nicht abschnittsweise Dampf beaufschlagte Steriltanks integriert werden,um die Re-Kontamination als Folge freien Luftzutritts einzudämmen. Die Zwangsfiltrierung verleiht dem Micherzeugnis sozusagen das Prädikat ESL.

Exakte Daten aus dem Feldversuch

Als Tara nahe einer viel befahrenen Autobahn in Israel ein neues Werk baute,sorgte sich der Betrieb auch um die Abriebe,Feinstäube und Russpartikel der von bei rollenden Fahrzeugschlange. Deshalb entschloss man sich zu einem Feldversuch. Inwieweit stabilisieren Sterivent-und Laminar-Flow-Filter Milch,Käse und Jogurt? Die Techniker installierten 20 Filteranlagen auf verschiedenen Produktlinien und verglichen die Sterilität mit den konventionellen Schutzmaßnahmen. Das Ergebnis. Die Haltbarkeit der Frischmilch erhöhte sich von sechs auf zwölf Tage,Hüttenkäse von elf auf sechtzehn Tage,Quark und Weichkäse von achtzehn auf sechsundzwanzig Tage Sojamilchprodukte von dreisig auf sechzig Tage. Die Molkereiexperten registrierten aber noch einen zweiten Vorteil. Die herkömmliche Luftreinigung baut in der Regel auf Standardfilter für eine breit gefächerte Anwendung bis hin zur Chemischen Industrie oder zur Galvanik auf, von denen eine bestimmte Anzahl entsprechend den definierten Forderungen wie auch dem Einsatzgebiet,in diesem Fall Milcherzeugnisse, hintereinander geschaltet werden. Das können bis zu zwölf Filtereinsätze sein. Diese Architektur hat verschiedene Nachteile. Erstens bedarf es eines starken Gebläses von sieben oder acht kW,um alle Wiederstände zu überbrücken. Der speziell für Molkereien konzipierte Sterivent begnügt sich dagegen mit 0,25kW. Zudem er- Wärmt sich die Luft aufgrund der hohen Pressung erheblich. Dieser Temperaturhub vermindert die Lebensdauer der Produkte. Dem Sterivent mit insgesamt zwei Filtereisätzen reichen 0,15 bar bei einer Luftgeschwindikeit von 1,5 cm je Sekunde,so dass die Luft kalt bleibt.

Vereinfachte Wartung

Eine Kette von zwölf und mehr Filtern auszuwechseln,ist mit Kosten verbunden.Tara bestätigt das: Bei den früheren Verfahren müssen wir zum einen häufiger und zum anderen natürlich eine viel größere Anzahl von Filtern auswechseln. Insgesamt ist dort ein einziger Austausch beinahe genauso teuer wie ein kompletter Sterivent wenn man noch den Zeitaufwand mit einrechnet. Die herkömmliche Ausführung ist ja nicht sonderlich wartungs- und servicefreundlich aufgebaut. Die Fischer-Patente machen zudem Reinraumtechnik überflüssig. Vielfach flanschen die Betriebe auf ihre Speicher voluminöse Reinraumboxen oder stellen das gesamte Behältersystem in reine Räume hinein. Zum finanziellen Aufwand kommen bei diesen Varianten häufig installationstechnische Schwierigkeiten,da die Platzverhältnisse dieser Lösung nicht unbedingt entgegen kommen. Dem Sterivent dagegen genügt ein Anschlussstutzen von 100mm Durchmesser, auf den er aufgesetzt wird.

Bis zu acht Tanks an einem Filter

Emmi in der Schweiz greift heute auf die israelischen Ultra-Clean-Komponenten zurück. So hat man neuerdings die Pufferspeicher von der Abfüllstation damit bestückt. Die standen bis dato in reinen Räumen,die aber nicht die Keimfreiheit erbrachten, die man sich zur Haltbarkeitsverlängerung erhoffte. Ausschlaggebend für die Entscheidung war ferner die Möglichkeit, verschiedene Behälter mit nur einer einzigen Filteranlage zu bedienen,was im Falle von Reinraum-Hauben nicht möglich ist.Dazu bedarf es lediglich eines Rohrverteilers und jeweils eines Absperrventils auf den einzelnen Tanks,um die im Moment nicht genutzten Behälter zum Sterivent hin abzuschotten.Die Fischer-Technik kann bis acht Tanks keimfrei halten. Ein Emmi Mitarbeiter: Vier Tanks, die im Freien stehen,haben wir an einen gemeinsamen Sterivent angeschlossen und sind bisher absolut zufrieden,was die Resultate angeht. In einem anderen Fall ist in einer der Hallen ein Filter mit sechs Speichern verbunden.Wir hätten ohne diese Entwicklung ganz umbauen müssen,weil bereits voll gestopfte Raum es gar nicht zugelassen hätte, die Maschinen konventionell umzurüsten. Emmi dokumentiert minutiös den Betrieb und will, sollten sich keine gravierenden Schwachstellen offenbaren,andere Linien nach und nach auf das neue System umstellen.Bei entsprechender Vorplanung dauert die nachträgliche Installation nur ein paar Stunden.

Deutsche Milchwirtschaft 5 /Abfülltechnik

Written by
Bernd Genath

copyright 2005 Fischer Planningdesign :: elbow