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Keimfreiheit kostengünstig

Sterile Luft nicht nur bei S.A.R.S.-Verdacht

Wie lange hält Milch? Umso länger, je steriler der Molkereiprozess. Hohe Keimfreiheit und ganz besonders keimfreie Luft verlangt aber nicht nur die Milchwirtschaft. Brauereien, die Lebensmittel- und die pharmazeutische Industrie, Chip-Hersteller und andere geben viel Geld für eine klinisch reine Atmosphäre aus. Apropos klinisch: Selbst Krankenhausverwaltungen könnten einige Investitionskosten sparen, wenn sie eine neue, verschlankte, israelische Filtertechnik in die Klimaanlage der OP-Räume installieren würden. In Prenzlau nördlich von Berlin feiert die jetzt ihre Deutschland-Premiere. Allerdings nicht in einem Krankenhaus, sondern in einer Molkerei.Zur Produktion von H-Milch müssen die Tanks,Leitungen und Armaturen steril sein und bleiben. Bei einer Kontamination droht frühes Säuern. Das heißt konkret,es darf weder vor noch während des Prozesses belastete Luft in die Apparatur. Diese Gefahr droht jedoch unter anderem bei der automatischen Reinigung der Anlage in Form einer thermischen Desinfektion mit Heißdampf. Gefahr in zweierlei Hinsicht:Erstens könnte zu wenig nachströmende sterile Luft beim Abkühlen und Zusammenziehen des Heißdampfes nach der Reinigungsstufe Schuld an einem Unterdruck im Behälter und damit Schuld an seiner Implusion sein.

Natürlich bieten die verschiedensten Unternehmen der Verfahrenstechnik Lösungen an. Die gehen allerdings ins Geld. Standard sind spezielle Sterilbehälter mit einer kompletten kleinen chemischen Fabrik drum herum. Standard sind Zentralfilter,die gleich mehrere Tanks mit reiner Luft beliefern. Filter und Tanks sind in diesem Falle als eine Einheit konzipiert,und die Funktionsgarantie ist an die Systemnutzung gebunden.Wieder andere weichen auf eine komplette Reinraumtechnik mit Sicherheitsschleuse etc. aus. Neuerdings lässt sich aber auch die verlangte Haltbarkeit sozusagen zum halben Preis realisieren. Erstmals in Deutschland installiert in einer Molkerei in Brandenburg das israelische Unternehmen Fischer Planung aus Netanya bei Tel Aviv eine Sterilvilterstation,die sowohl nach Reinigung der Armaturen, Leitungen und Behältnisse als auch nach Pasteurisierung der Milch nur keimfreie Luft in das System schleust.

Der Kunstgriff liegt erstens im permanenten Überdruck,den die Einheit liefert,zweitens inder Ausführung als dezentraler Aufbausatz,drittens in den speziell ausgeschalteten Übergängen zum Tank. Die erlauben den Durchfluss von bis500 Kubikmeter Luft pro Stunde,sodass kein Vakuum entstehen kann und damit ein Zusammendrücken der Tanks ausgeschlossen ist.Ein weiterer Vorteil der Fischer-Entwicklung:Normale Behälter lassen sich durch Anflanschen der dezentralen Gruppe zu Steriltanks umrüsten.Natürlich sind die Luftreiniger mit der Prozessleichttechnik vernetzt, die den Abscheidegrad überwacht. Sollte beim Ausdämpfen der Milchanlage eine Störung auftreten, würde automatisch über einen Bypass nichtsterile Luft in den Tank strömen und so auf jeden Fall die Implosion vermeiden.

Friedrich Fischer hat seine Technik in Israel und Südosteuropa bereits mit Erfolg eingesetzt. Er rechnet sich jetzt auch gute Chancen in Deutschland aus. Die pharmazeutische Industrie mit ihren Pillen und Medikamenten oder die Lebensmittelfabrik für Soja,Pudding, Joghurt, Konserven stünden vor der gleichen heiklen Aufgabe, die Haltbarkeit der Produkte über Sterile Luft bei Produktion und Abfüllung absichern zu müssen. Ähnliche Ansprüche an die Reinheit der Luft stelle auch die Elektronikindustrie. Oder jeder OP-Raum. Schließlich lassen sich auf diese Weise in Krankenhäuser- in Israel ist kürzlich Derartiges realisiert- normale Krankenzimmer zu Isolierstationen für ansteckende Krankheiten, im konkreten Falle S.A.R.S.,umwandeln.

Sanitär+Heizungs Technik Krammer Verlag Düsseldorf AG
68.Jahrgang,Heft 10,Oktober 2003


Written by
Bernd Genath

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