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Haltbarkeit ist keine Frage des Preises

Dass mit einer durchgängigen Ultra-Clean-Kette die Haltbarkeit von Milcherzeugnissen um etwa zehn Tage von 30 auf 40 Tage angehoben werden kann,belegen verschiedene Installationen in Israel. Die europäischen Molkereien sind mittlerweile darauf aufmerksam geworden. Emmi in der Schweiz rüstet ebenfalls inzwischen einige Linien mit der Sterivent-Filteratio nach. Gleichgültig, ob Jogurt, Quark,Säfte,Cremes,Medikamente,jedeHygienelücke im Productions- und Abfüllprozess mindert die Haltbarkeit. Fachleute geben zu 50 Prozent einer unzulänglichen Aseptik im Verarbeitungsprozess die Schuld an auftretenden Reklamationen. Permanente Sterilisationsmaßnahmen,die die an jeder Station und an jedem Behälter die eintretende Luft dekontaminieren,sollten deshalb vom Rohmaterial bis zur Verpackung die gesamte Herstellungskette begleiten.

Keimfreie Luft an jedem Eingang

Eine der Schwachstellen ist mancherorts der ungeschützte Inkubationsbehälter. Dem Jogurt,der hier nach Zugabe von Kulturen unter atmosphärischen Bedingungen reift, macht genau diese natürliche Atmosphäre zu schaffen. Denn die ungefilterte Außenluft schleppt wieder Keime in das Lebensmittel ein. Die Emmi-Gruppe, Luzern,flanschte deshalb aktuell in einem Herstellungsbetrieb die neuen Sterivent-Filter der deutsch-israelischen Fischer-Planung aus Netanya, Israel, auf die vorhandenen Behältnisse und darf jetzt von einer keimarmen Reifung ausgehen. Mit vorhanden ist,wie bereits gesagt, dass sich die Technik sowohl für Neuanlagen als auch zur Nachrüstung bestehender Verarbeitungslinien anbietet. Jeder Sterivent besteht aus einem Vorfilter und einem Hepa-Filter,nämlich einem Papierfilter der Klasse 100, als Keimfilter. Diese Einheiten reinigen die Luft praktisch auf Operationsraum Niveau. Mit dieser Qualität sichern die Ultra-Clean-Ketten der Fischer-Planung jeden Zugang zum Produkt. Die Molkerei Tara in Tel-Aviv bestätigt eine Verlängerung der Haltbarkeit ihres Quarks um zehn Tage, nachdem die Luft zum Inkubationstank, zu den Separatoren, zum Quarksilo, zum Sahnebehälter und zur Abfüllanlage neuerdings durch nachgerüstete Sterivents gereinigt wird.

Wirksame ESL-Maßnahme

Die wirtschaftlichen Vorteile für die Produzenten liegen damit auf der Hand. Dank der durchgängigen Keimfreiheit oder Keimarmut solcher Ultra-Clean-Linien müssen in einer Fertigung nicht abschnittsweise teuere, Dampf beaufschlagte Steriltanks integriert werden, um die Rekontamination als Folge freien Luftzutritts einzudämmen. Trotz Baktofuge,Thermisierung,Mikrofilteration,trotz genauer Regelung weiterer Parameter wie Temperatur,Durchflussgeschwindigkeit, Druck und anderem, trotz sorgfältigster Rohrleitungs- und Anlagen- Desinfizierung bleibt ohne Zwangsfiltrierung an offenen Verbindungen zur Außenluft ein Restrisiko. Ein erhebliches Restrisiko, das dem Produkt das Prädikat ESL verwehrt, jenes magische Kürzel, das für das angelsächsische"Extended Shelf-Life" steht, für lange, marktgerechte Haltbarkeit und Lagerfähigkeit. Fischer Planung schaltet mit der Ultra-Clean-Technologie gleich eine weitere Unzulänglichkeit der üblichen Hepa-Filter aus. Das Unternehmen dichtet die Sterivents gegen Spritzwasser ab. Man weiß, dass beispielweise das Gros der Entkeimungsstationen auf Abfüllanlagen gar nicht richtig funktionieren kann. Denn Papierfilter vertragen keine Feuchtigkeit. Vielfach werden jedoch diese Prozessabschnitte zur Reinigung mit Wasser überflutet. Dies macht die Einsätze unbrauchbar oder schwächt zumindest ihre Wirksamkeit. Des Weiteren legte der israelische Spezialist Wert eine große, aktive Filterfläche und niedrigen Luftdruck am Filter, um sowohl teure Verdichtungsenergie einzusparen als auch hohe Verdichtungstemperaturen zu vermeiden. Denn warmfeuchte Luft ist für die Keimvermehrung eine ideale Voraussetzung. Schlussendlich arbeiten die Ultra-Clean-Linien noch geräuscharm und servicefreundlich.

Schutz bei Standortwechsel

Der Anbieter aus Nahost sieht noch eine weitere große Einsatzmöglichkeit seiner Technik. Immer mehr Lebensmittelhersteller versuchen, in der ehemaligen Sowjetunion Fuß zu fassen. Ziel ist dabei auch , Deutschland und seine Nachbarn aus Billiglohnländern zu beliefern. Im ersten Schritt geht man deshalb dazu über, ältere Linien hierzulande auszugliedern und am fernen Standort wieder aufzubauen. Das bedeutet zweierlei: Da die Qualität, spricht Haltbarkeit, nicht leiden darf, lässt sich erstens so ein in hygienischer Hinsicht strapaziöser Standortwechsel der Apparate nur mit effizientesten Entkeimung- Maßnahmen realisieren. Zweitens fallen im Export- wie auch beim Re-Importgeschäft naturgemäß längere Transportwege und damit Transportzeiten an, was ebenfalls zulasten der späteren Lagerfähigkeit geht. Die Sterivent-Filteration reagiert darauf. Sie kommt beiden Prozessen einer Produktion zugute. Zum einen der Reinigung der Tanks, die während und nach der thermischen Desinfektion nicht mit kontaminierter Außenluft in Berührung kommen dürfen. Während des CIP führen die Hepa-Filter den Speichern ausschließlich entkeimte Luft zu. Zum anderen unterstützen die ultracleanen Aufsätze die angestrebten ESL-Maßnahmen.


Deutsche Milchwirtschaft 19

Written by
Bernd Genath

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